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6 Min. Lesezeit

Traunstein: Smart City mit Glasfaser, Gigabit & Zwilling

Wie Traunstein zur Smart City wird: Glasfaser, Daten, Zwilling

Traunstein verknüpft Gigabit-Ausbau, anonymisierte Besucherdaten und einen Digitalen Zwilling. Das Ziel: weniger Suche, mehr Takt im Verkehr – und eine Innenstadt, die Veranstaltungen und Handel messbar besser unterstützt.

Worum es geht

Kann eine Stadt dank Daten spürbar entspannter werden – und gleichzeitig wirtschaftlich stärker? In Traunstein sprechen die Signale dafür. Zwei Beispiele zeigen den Ansatz: Ein Weinfest wurde zum stillen Datenhelden, und Mobilitätssimulationen zeigten, wie sich die Parkplatzsuche verkürzen kann. Hier die Bausteine und der Nutzen im Überblick.

  • Leistungsfähige Netze: Glasfaser bis nah an Haus und Betrieb, Gigabit-fähige Anschlüsse.
  • Innenstadt-Analytics: seit 2022 anonymisierte Passantenfrequenz, Wege und Verweildauer.
  • Digitaler Zwilling: standardbasiert, herstellerunabhängig – mit Simulationen für Mobilität und Beteiligung.

Glasfaser und Gigabit: Fundament der Smart City

Der Weg in die digitale Zukunft beginnt unter der Erde: Glasfaser bis nah an Haus und Betrieb, Gigabit-fähige Anschlüsse für stabile, schnelle Netze. Traunstein nutzt dafür kombinierte Förderprogramme von Bund und Freistaat – u. a. die Gigabit-Förderung des Bundes sowie die Bayerische Gigabitrichtlinie (BayGibitR). Die Stadt gestaltet den Prozess aus Bestandsaufnahme, Markterkundung, Wirtschaftlichkeitsprüfung und Auswahlverfahren transparent.

Laut Stadt begann der geförderte Ausbau im Oktober 2025; die Bauarbeiten laufen über 2026 fort. Versorgt werden mehrere Stadt- und Ortsteile, u. a.:

  • Hochberg
  • Tinnerting
  • Irlach
  • Kammer
  • Rettenbach
  • weitere Bereiche der Stadt

Das schafft die digitale Basisinfrastruktur für alles, was folgt – von Homeoffice bis Telemedizin, von vernetzter Produktion bis zur intelligenten Verkehrssteuerung. Für Einwohner:innen bedeutet das: zuverlässiges Streaming, stabile Videokonferenzen und neue Serviceangebote. Für Betriebe: zukunftsfähige Standorte und bessere Wettbewerbsfähigkeit. Für Gäste: Services, die auf dem Smartphone funktionieren – ohne Funklöcher in der Innenstadt.

Passantenfrequenz und Besucheranalyse seit 2022

Seit Mitte 2022 misst Traunstein in der Innenstadt anonymisiert, wie belebt Plätze und Wege sind. Im Fokus stehen Passantenfrequenz, Personenzählung, typische Wegeführungen und Verweildauer. Es geht um Ströme und Muster, nicht um Individuen. Das Vorhaben wird über ein Bundesprogramm zur Stärkung zukunftsfähiger Innenstädte gefördert. 2024 wurden Traunsteiner Aktivitäten rund um ein Winterformat im Park in bayerischen Stadtmarketingkontexten hervorgehoben (Quelle folgt: TODO-Link).

Die Analyse hilft, Leerständen vorzubeugen, Veranstaltungswirkungen zu messen, Potenziale in Nebenlagen zu entdecken und Veränderungen früh zu erkennen. Entscheidungen werden faktenbasiert getroffen – etwa, wann zusätzliche Sitzgelegenheiten, eine temporäre Bühne oder eine neue Wegeführung sinnvoll ist. Auch der Handel profitiert: Frequenzmuster zeigen, wo Schaufenster besonders gut wahrgenommen werden – und wo nicht.

Digitaler Zwilling für Mobilität und Beteiligung

Parallel setzt die Stadt auf einen Digitalen Zwilling mit Schwerpunkt Mobilität. Gefördert in einem bayernweiten Programm lief die Projektphase von April 2023 bis März 2024. Der Digitale Zwilling bildet Straßen, Kreuzungen, Parkflächen oder Radwege in einer Daten- und Visualisierungsumgebung nach – standardbasiert (z. B. OGC CityGML, SensorThings API) und herstellerunabhängig. So werden Analysen und Simulationen möglich, die über klassische Pläne hinausgehen.

Was wird simuliert?

  • Ampelphasen und Querungen: Wie verändern angepasste Taktungen die Verkehrsströme?
  • Parken: Wie wirkt eine neue Kurzparkzone auf die Belegung und Suchzeiten?
  • Radnetz: Welche Wege nutzen Radfahrer:innen, wenn Lücken geschlossen werden?
  • Ereignisse: Wie reagieren Ströme auf Märkte, Feste oder Baustellen – und welche Umleitungen sind sinnvoll?

Visualisierungen machen Wirkungen verständlich und laden zur Mitsprache ein. Entscheidungen werden nachvollziehbarer, Konflikte reduzierbarer.

Verkehrsströme, Verweildauer: messbarer Nutzen

Die Wirkung datenbasierter Innenstadtentwicklung zeigt sich in konkreten Fällen. Eine veröffentlichte Fallstudie eines Technologieanbieters berichtet über ein Traunsteiner Weinfest: Die Besucherzahl stieg deutlich, die Verweildauer nahm spürbar zu (Quelle folgt: TODO-Link zur Fallstudie). Das führte zu mehr Begegnungen, längeren Gesprächen, höheren Erträgen für Gastronomie und Handel – und einer besseren Auslastung angrenzender Plätze, weil Wege und Angebote darauf abgestimmt wurden.

Abgeleitete Handlungsfelder

  • Mobilität: Kreuzungen, Taktungen und Querungen werden für Fuß, Rad und Auto optimiert.
  • Radinfrastruktur: Daten zeigen, wo Menschen wirklich fahren; dort lohnen Lückenschlüsse, Abstellanlagen, Entschärfungen.
  • Eventplanung: Routenführung, Bühnenpositionen, Beschilderung – messbar, testbar, verbesserbar.
  • Wettereffekte: Temperatur und Regen beeinflussen Frequenzen – hilfreich für Personalplanung und Angebote.

Damit wird klar, warum Traunstein die drei Säulen verzahnt: Glasfaser/Gigabit liefern die Grundlage, Messsysteme machen Veränderungen sichtbar, der Digitale Zwilling ermöglicht das Durchspielen von Lösungen. So entsteht ein Kreislauf aus Lernen, Planen und Verbessern.

Datenschutz, Qualität und offene Standards

  • Datenschutz by Design: Erhebung anonymisierter, aggregierter Daten ohne Personenbezug. Orientierung an DSGVO (Art. 5 Datenminimierung; Art. 25 Datenschutz durch Technikgestaltung).
  • Qualitätssicherung: dokumentierte Schnittstellen, Plausibilitätsprüfungen, Versionierung von Datenständen.
  • Offene Standards: Nutzung von OGC-Standards (z. B. CityGML für 3D-Stadtmodelle, SensorThings API für Sensordaten), um Interoperabilität und Herstellerunabhängigkeit zu sichern.
  • Transparenz: öffentliche Dokumentation zentraler Schritte von der Markterkundung bis zum Auswahlverfahren.

Ausblick: Trends, Chancen, was es braucht

  • Mehr Echtzeit: ergänzende Sensorik für Verkehr, Luftqualität und Parken (datenschutzkonform) speist den Digitalen Zwilling.
  • Intelligente Mobilität: dynamische Parkhinweise, besser abgestimmte Taktungen, sichere Radachsen.
  • Innenstadt als Erlebnisraum: feinjustierte Besucheranalyse unterstützt Kulturformate, Märkte und Feste – Nebenlagen werden sichtbarer.
  • Wirtschaft und Bildung: Unternehmen profitieren von Gigabit; Schulen und Hochschulprojekte werden im Digitalen Zwilling anschaulich.
  • Nachhaltigkeit: kürzere Wege, weniger Stau, effizientere Flächennutzung – gut fürs Klima.

Für Einwohner:innen heißt das: mehr Servicequalität, bessere Orientierung, stärkere Beteiligung. Für Besucher:innen: eine Innenstadt, die sich auf Nachfrage einstellt. Für die lokale Wirtschaft: Planungssicherheit und datenbasierte Entscheidungen statt Bauchgefühl.

Fazit

Traunstein treibt den Wandel zur Smart City über drei ineinandergreifende Säulen voran: erstens leistungsfähige Netze aus Glasfaser und Gigabit, zweitens Echtzeitdaten für Innenstadt und Mobilität – von Personenzählung bis Besucheranalyse – und drittens ein Digitaler Zwilling, der Planungen verständlich macht und Beteiligung stärkt. So gewinnt die Stadt an Tempo, Transparenz und Lebensqualität – heute, morgen und darüber hinaus.

Transparenz- und Haftungshinweise

  • Zeit- und Projektangaben basieren auf öffentlich verfügbaren Informationen und städtischen Mitteilungen (Stand: siehe Datum unten) und können sich ändern.
  • Die Beispiele (Weinfest, Simulationen) illustrieren Wirkprinzipien; wo noch keine offiziellen Veröffentlichungen vorliegen, sind Quellen mit „TODO“ markiert und sollten vor finaler Kommunikation ergänzt werden.
  • Dieser Beitrag enthält keine Rechts- oder Finanzberatung.

Quellen und weiterführende Links

  1. EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) — Rechtsgrundlage u. a. für Datenminimierung und Datenschutz durch Technikgestaltung (accessed 2025-11-17)
  2. OGC CityGML — Standard für 3D-Stadtmodelle, Grundlage für Digitale Zwillinge (accessed 2025-11-17)
  3. OGC SensorThings API — Standardisierte Schnittstellen für Sensordaten (accessed 2025-11-17)
  4. BMDV Gigabitgrundbuch — Informationsportal des Bundes zu Breitband/Gigabit (accessed 2025-11-17)
  5. Bayerische Gigabitrichtlinie (BayGibitR) — Informationsportal des Freistaats Bayern (accessed 2025-11-17)
  6. BBSR – Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ) — Bundesprogramm für vitale Innenstädte (Programmüberblick; bitte spezifischen Unterlink ergänzen) (accessed 2025-11-17)
  7. Fallstudie Weinfest Traunstein — Technologieanbieter-Publikation (Link ergänzen: TODO) (accessed 2025-11-17)

Last reviewed: 2025-11-17

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