Traunstein: Schönste Stadtviertel rund um den stadtplatz
Die schönsten Stadtviertel in Traunstein – und was sie besonders macht
Traunstein lässt sich in Etappen erobern: vom lebendigen Stadtplatz über das historische Salinenviertel in der Au bis zu stillen Aussichtspunkten an der Weinleite. Dieser Guide bündelt das Wichtigste für einen kompakten, gut planbaren Stadtspaziergang – mit Hinweisen zu Highlights, besten Zeiten und Orientierung.
Einleitung
Was macht eine Stadt sofort spürbar sympathisch: ihr Herz aus Kopfsteinpflaster oder die leisen Wege am Fluss? In Traunstein beginnt die Antwort oft am Stadtplatz – und führt über Treppen in die Au bis zu einem stillen Aussichtsort über den Dächern. Zwei Details, die viele erst auf den zweiten Blick entdecken: warum ein Turm liebevoll „Jacklturm“ heißt und wo sich mitten in der Innenstadt eine kleine Lourdes-Kapelle versteckt.
Die Auswahl basiert auf offiziellen Stadtinformationen, regionalen Stadtführungen und etablierten Besucherempfehlungen. Ideal für Einheimische, die ihre Stadt neu erleben möchten, und für Gäste, die in kurzer Zeit den Charakter der Viertel erfassen wollen.
Altstadt am Stadtplatz: Turm, Brunnen, Gassen
Die Altstadt rund um den Stadtplatz ist das pulsierende Zentrum. Hier stehen Stadtgeschichte und Alltag dicht beisammen: die Stadtpfarrkirche St. Oswald, der markante Stadtturm – von vielen als „Jacklturm“ bekannt – und der Lindlbrunnen als Treffpunkt unter freiem Himmel. Zwischen Hofgasse und Fuchsgrube öffnet sich ein Geflecht aus Gassen, das Einheimische genauso schätzen wie Besucherinnen und Besucher.
Wer ankommt, spürt schnell den Rhythmus: Marktstände, Straßencafés, kurze Wege. Die Altstadt bildet das ökonomische und soziale Herz der Stadt – hier bündeln sich Einkauf, Kultur und Begegnung. Zugleich bleibt der historische Maßstab spürbar, was der Aufenthaltsqualität zugutekommt.
Erlebenswerter Moment: Am späten Nachmittag, wenn die Fassaden warmes Licht reflektieren, klingt das Stadtleben zwischen Stadtpfarrkirche und Lindlbrunnen besonders stimmungsvoll aus. Woher der Name „Jacklturm“ kommt, wird vor Ort unterschiedlich erklärt – sicher ist: Der Turm ist einer der charakteristischen Wächter der Altstadt.
- Beste Zeit: Später Nachmittag bis früher Abend.
- Hinweis: Kopfsteinpflaster – festes Schuhwerk empfehlen sich.
- Tipp Route: Stadtplatz → Hofgasse → Maxplatz; mit Abstecher zur Stadtpfarrkirche St. Oswald.
Salinenviertel in der Au: Salinenpark entdecken
Unterhalb der Altstadt liegt die Au – das historische Salinenviertel, dessen Entwicklung im 17. Jahrhundert mit der Salzgewinnung Fahrt aufnahm (häufig wird der Beginn um 1619 datiert). Heute lässt sich Technik- und Alltagsgeschichte im Salinenpark als Freilichtareal nachspüren: Schautafeln, erhaltene Gebäude und Spuren der historischen Soleleitung zeigen, wie das Salz die Stadt prägte.
Besonders ins Auge fällt die Salinenkapelle, ein ungewöhnlich großzügiger Sakralbau, der den einstigen Rang der Saline widerspiegelt. Mehrere Wege verbinden die Altstadt über Stiegen mit der Au – oben Stadtbild, unten Flussraum und Technikgeschichte.
- Warum es zählt: Industrielles Erbe schafft Identität, stärkt Bildungsangebote und ergänzt die Erholung am Wasser.
- Geeignet für: Familien, Schulklassen und geschichtsaffine Gäste.
- Tipp: Vom Stadtplatz in die Au hinab: spürbar kühler und schattiger an heißen Sommertagen.
Stadtpark und Kulturachse: Kloster & Stadtpfarrkirche
Westlich der Altstadt öffnet sich der Stadtpark als grüne Lunge. Hier begegnen sich Jogger, Familien und Lesende auf Bänken. Die Kapelle St. Georg und Katharina setzt ruhige Akzente im Grün, während die Ludwigstraße als Kulturachse Richtung Kloster führt. Dieses Band aus Park, Sakralbauten und städtischen Wegen gilt in Stadtführungen als ideal für einen genussvollen Spaziergang.
Grünräume wie der Stadtpark sind in Zeiten heißer Sommer mehr als Kulisse: Sie kühlen, filtern Luft und laden zur langsameren Taktung ein – wichtige Bausteine für Lebensqualität. Entlang der Kulturachse trifft man auf stille Höfe, historische Mauern und kleine Plätze.
- Beste Zeit: Vormittags für Ruhe, spätnachmittags für warmes Licht.
- Kombination: Stadtpark-Pause, anschließend Rückweg zur Altstadt.
Maxplatz, Jugendstil & Villenviertel
Nur ein paar Schritte vom Stadtplatz entfernt liegt der Maxplatz – kleiner, ruhiger, mit einer Besonderheit: der Lourdes-Kapelle. Die intime Grotte wirkt wie ein verlässlicher Rückzugsort mitten im urbanen Raum – ein Moment der Stille zwischen Besorgungen.
Östlich davon zeigt Traunstein eine weitere Facette: Jugendstil rund um die Bahnhofstraße und das benachbarte Villenviertel mit Adressen wie Leonrod-, Hausen- und St.-Oswald-Straße. Auffällige Fassaden, florale Ornamente und liebevoll gestaltete Details erzählen vom Selbstbewusstsein einer wachsenden Stadt um 1900 und von einer Baukultur, die Handwerk hochhielt.
- Wert für heute: Architektonische Qualität fördert behutsame Sanierung und macht Spaziergänge zu Entdeckungsreisen.
- Fototipp: Früher Vormittag – der Schattenverlauf betont Ornamente, die Lourdes-Kapelle liegt im weichen Licht.
Traunufer und Triftweg bis zum Viadukt
Am Fluss zeigt Traunstein seine naturnahe Seite. Der Triftweg folgt dem Wasser, Kiesbänke glitzern, im Sommer duftet es nach Gras, im Herbst nach Laub. Der Weg führt bis zum markanten Viadukt an der Kammerer Straße – ein eindrucksvoller Ingenieurbau und beliebtes Fotomotiv.
Historisch erinnert der Triftweg an die Holztrift; heute ist er ein niederschwelliger Zugang zur Natur. Auenbereiche fördern Biodiversität und bieten Bewohnerinnen und Bewohnern einen schnellen Tapetenwechsel.
- Tipp Runde: Salinenpark → flussaufwärts zum Viadukt → Rückweg mit Einkehr in der Altstadt.
- Saisonal: Frühherbst für Farben, Frühsommer für Blüte und lange Abende.
Weinleite nach Ettendorf: Ettendorfer Aussicht
Über der Traun zieht sich die Weinleite entlang des sonnigen Hangs. Der Name erinnert an frühere Nutzung; heute ist es ein stiller Weg mit Blickachsen über die Stadt. Über Treppen gelangt man hinauf nach Ettendorf. Oben wartet das kleine Ettendorfer Kircherl mit einem Panoramablick, der an klaren Tagen bis zu den Chiemgauer Alpen reicht.
Dieser Abschnitt ist Traunsteins leise Bühne: Morgenrot über den Dächern, Abendlicht, das den Fluss silbern schimmern lässt. Für Einheimische ist die Weinleite ein Feierabendklassiker, für Gäste ein stimmiger Abschluss eines Stadtbummels.
- Rundtour: Stadtplatz → Altstadt → Au → Traunufer → Stiegen zur Weinleite → Ettendorfer Kircherl → Rückweg über die Altstadt.
- Hinweis: Treppenpassagen – alternative, stufenarme Routen sind über die Straßen am Hang möglich.
Warum diese Viertel Traunstein prägen – heute und morgen
Die genannten Viertel verbinden historische Funktionen (Salinenbezirk in der Au), städtebauliche Schwerpunkte (Altstadtplätze, Kulturachse) und landschaftliche Lagen (Traunufer, Weinleite). Für die Stadt bedeuten sie Identität, für die Wirtschaft Frequenz und für alle Generationen Lebensqualität.
Blick nach vorn: Der Trend zu fußläufigen, grünen Städten spielt Traunstein in die Karten. Mit kurzen Wegen zwischen Stadtpark, Salinenpark und Altstadt bleibt der Alltag kompakt und erholsam. Die Pflege des baukulturellen Erbes – vom Jugendstil bis zur Salinenkapelle – macht die Stadt zugleich zukunftsfähig, weil sie das Besondere bewahrt und behutsam weiterentwickelt.
Praktische Orientierung und Planung
- Startpunkt: Stadtplatz (fußläufig vom Bahnhof Traunstein erreichbar, ca. 10–15 Minuten).
- Dauer: Kompakte Altstadt-&-Au-Runde: 60–90 Minuten; mit Weinleite/Ettendorf: 2–3 Stunden inklusive Pausen.
- Ausrüstung: Bequeme Schuhe, bei Nässe rutschfestes Profil (Stiegen, Kieswege).
- Respekt: Sakralräume (z. B. Lourdes-Kapelle, Salinenkapelle) sind Orte der Stille – bitte Rücksicht nehmen.
- Sicherheit: Uferbereiche meiden, wenn Hochwasserwarnungen bestehen; aktuelle Hinweise der Stadt beachten.
- Barrierehinweis: Viele Wege sind eben; Treppenabschnitte können via Straßen am Hang umgangen werden. Details und tagesaktuelle Zugänglichkeit bitte vor Ort prüfen.




