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Monika Drasch

Monika Drasch

Quelle: Wikipedia

Monika Drasch – Die Frau mit der Grünen Geige: Wegbereiterin der Neuen Volksmusik

Vom Weiler Hub auf die großen Bühnen: Eine Musikerin, die Tradition, Mut und Moderne verschmelzen lässt

Monika Drasch, geboren am 14. November 1965 in Hengersberg bei Deggendorf, prägt seit den frühen 1990er-Jahren die Neue Volksmusik in Bayern. Rote Haare, grüne Geige: Dieses Bild wurde zum Signum einer eigenständigen Musikkarriere, die Volksmusik, Klassik und zeitgenössische Klangsuche kunstvoll verknüpft. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im Weiler Hub und geschult an Blockflöte sowie Violine, entwickelte sie früh eine Leidenschaft für die regionale Musiktradition – befeuert von prägnanten Lehrern wie dem Musikwissenschaftler Konrad Ruhland. Ihre künstlerische Entwicklung ist geprägt von Forschungsneugier, Bühnenpräsenz und dem Willen, Volksmusik nicht zu konservieren, sondern lebendig weiterzudenken.

Frühe Jahre und Prägungen: Vom St.-Gotthard-Gymnasium zur Volksmusikforschung

Drasch besuchte das St.-Gotthard-Gymnasium in Niederalteich und entdeckte dort den Reichtum bayerischer Melodien und Formen. Nach dem Abitur begann sie in München ein Lehramtsstudium, engagierte sich aber parallel praktisch und wissenschaftlich in der Volksmusik. Zwischen 1985 und 1990 wirkte sie als Dozentin beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege, nahm an internationalen Seminaren zur Volksmusikforschung teil und sammelte wertvolle Erfahrung in Feldforschung, Repertoirepflege und Aufführungspraxis. Diese frühe Verbindung von Praxis und Theorie prägt bis heute ihr Verständnis von Genre, Komposition und Arrangement.

Durchbruch mit dem Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn: Radikale Lust am Klang

Bekannt wurde Monika Drasch als prägende Stimme und Geigerin beim Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn (1991–2002). Mit Otto Göttler und Josef Brustmann lotete sie dort das Potenzial der Volksmusik aus: schräg, zärtlich, widerborstig – und immer nah an den Menschen. Ihr Instrumentarium reichte von Violine (ihrer ikonischen Grünen Geige) über Zither, Okarina, Kuhhorn und Dudelsack bis zu Blockflöten. Diese klangliche Vielfalt war mehr als Showeffekt: Sie wurde zum Werkzeug einer neuen Dramaturgie, in der traditionelle Melodien mit zeitgenössischem Atem und feinnerviger Produktion verschmolzen. Dieses Jahrzehnt formte Draschs künstlerisches Profil – kompromisslos in der Haltung, präzise im Ton.

Kooperationen, die Horizonte erweitern: Mit Hubert von Goisern, Hans Well und der Literatur

Nach der Jodelwahnsinn-Ära öffnete Drasch ihre Bühne für weitere Dialoge: 2004 sang sie in der Band von Hubert von Goisern und erlebte mit dessen „Trad“-Programmen eine große Resonanz. Immer wieder arbeitete sie mit Hans Well (Ex-Biermösl Blosn) und anderen Weggefährten zusammen, um Kabarett, Liedtradition und neue Arrangements zu verweben. Parallel kultivierte sie ihr Interesse an Literatur: Die Hommage „Emerenz Meier – out of Heimat“ (2005) verband Musik und Texte zwischen Bayern und Amerika; später setzte sie diese Erzähltradition in Bühnenprogrammen fort und bewies ihre Stärke als Kuratorin von Stoffen, die jenseits reiner Folklore an die kulturelle Identität rühren.

Eigenes Klanguniversum: „Auf der Böhmischen Grenz“ und die Kunst des Arrangements

Seit 2012 präsentiert Drasch mit eigener Band das Programm „Auf der Böhmischen Grenz“ – ein künstlerisches Statement. Das gleichnamige Album (2013) zeigt eine detailreiche Produktionsästhetik: fein polierte Streicherstimmen, pointierte Bläserfarben, subtiler Perkussionspuls und ein Gesang, der Dialektpoesie und klassische Linienführung verbindet. Die Stücke greifen auf Melodien aus dem bayerisch-böhmischen Grenzraum zurück und übersetzen sie mit zeitgemäßen Arrangements in eine filigrane, doch druckvolle Klangsprache. Hier schimmert Draschs Expertise in Komposition, Stimmführung und Formgestaltung – eine diskographische Visitenkarte, die ihre Autorität in der Neuen Volksmusik untermauert.

Diskographie mit Haltung: Zwischen Studioarbeit, Literatur und geistlicher Musikkultur

Zu Draschs Veröffentlichungen zählen die CD „Aus Tiefster Brust“ (1996, mit dem Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn), die literarisch-musikalische Doppel-CD „Emerenz Meier – out of Heimat“ (2005), das Soloalbum „Auf der Böhmischen Grenz“ (2013) sowie spätere Projekte wie „Da kloa Prinz“ (2017, mit Gerd Holzheimer) und „Maria, Zither und die Liebe“ (2017). Ihre Diskographie belegt stilistische Vielfalt: Volksmusik wird nicht museal ausgestellt, sondern kompositorisch erweitert, mit klassischem Vokabular aufgeladen und dramaturgisch gestrafft. Kritische Resonanz lobt regelmäßig die Intensität der Interpretation und den eigenständigen Ton – Werkästhetik statt Folkloreklischee.

Stil und Stimme: Die Grüne Geige als ästhetisches Programm

Draschs Klangästhetik wurzelt in idiomatischen Wendungen der Volksmusik – Zwiefache, Jodler, Tanzrhythmen – und öffnet sich zugleich der Klassik, dem Jazz und improvisatorischen Momenten. Die „Grüne Geige“ ist Symbol und Werkzeug zugleich: Sie zieht einen warmen, charaktervollen Ton, der von der Stimme dialogisch aufgenommen wird. In der Produktion bevorzugt Drasch organische Mischungen: akustische Instrumente, die in kammermusikalischer Transparenz schimmern, und eine Artikulation, die Textnähe und Phrasierungsfeinheit betont. Ihre Bühnenpräsenz lebt von Erzählkraft und Humor, von empathischer Ansprache und einer Souveränität, die große Häuser ebenso trägt wie intime Säle.

Kultureller Einfluss: Neue Volksmusik als gesellschaftlicher Resonanzraum

Als Wegbereiterin der Neuen Volksmusik hat Drasch gezeigt, wie Traditionsmusik gesellschaftliche Fragen berühren kann. Ihre Programme schlagen Brücken zwischen regionaler Identität, europäischer Kulturgeschichte und Gegenwartsbewusstsein. Ob mit Emerenz-Meier-Programmen, politisch-historischen Liederabenden oder thematisch fokussierten Konzerten: Drasch nutzt Volkslied, Ballade und Andachtsgesang als Resonanzkörper für demokratische Werte, Freiheitsnarrative und soziale Empathie. Damit wird ihre Musik zum kulturellen Imaginarium, in dem kollektive Erinnerung und persönliche Erfahrung zusammenfinden – ein unverkennbarer Beitrag zur kulturellen Nachhaltigkeit.

Aktuelle Projekte 2024–2025: Neue Programme, Jubiläen und demokratische Haltung

Drasch hält ihren Output lebendig: Mit „Nix is gwiss“ entwickelt sie die Klangwelt von „Auf der Böhmischen Grenz“ weiter – alte Melodien, neu gedacht, mit konturierten Arrangements und einem Fokus auf musikalische Erzählung. Konzerttermine 2025 zeigen die Spannweite ihrer Musikkonzepte: vom Duo-Abend „Gefälligst“ über thematische Programme wie „Auf geht’s“ (musikalische Hoffnungsschimmer zur Agenda 2030) bis zum Jubiläumskonzert „Tango mit da Ziach“ anlässlich ihres 60. Geburtstags. In Gesprächen und Festivalauftritten betont sie die Verantwortung von Kunst für Demokratie und Freiheit – ein Bekenntnis, das ihre Programmdramaturgie ebenso trägt wie ihre Moderationen.

Bühnenformate mit Profil: Quartett, Duo, literarisch-musikalische Abende

Ob im Quartett mit Klarinette, Gitarre, Akkordeon und Kontrabass oder in konzentrierter Duo-Besetzung mit Tasten- und Saiteninstrumenten: Drasch inszeniert Räume, in denen Stimmen, Saiten, Holz und Balg miteinander atmen. Ihre Arrangements nutzen Kontrapunkt und Ostinati, dynamische Bögen und Klangfarbensprünge. Dadurch entstehen sängerisch tragfähige Formen, die das Publikum emotional mitnehmen und fachlich überzeugen. Literaturabende – etwa zu Emerenz Meier – fügen der Musik eine erzählerische Achse hinzu, in der Lesung, Lied und thematische Moderation eine kompakte, dramaturgisch klare Einheit bilden.

Repertoire, das bleibt: Stücke, die man wiederhören will

Kompositionen und Bearbeitungen wie „Nix is gwiss“, „Auf der Böhmischen Grenz“, „A richtig scheena Tag“ oder „Jodelhalleluja“ zeigen Drasch als Autorin mit Sinn für prägnante Motive, klangliche Ökonomie und kluge Texturen. Sie setzt auf Formklarheit, melodische Erkennbarkeit und eine klanglich handwerkliche Produktion, die Feinheiten hörbar macht. So entstehen Lieder und Instrumentalstücke, die sich einprägen, ohne sich zu verbrauchen – Repertoire für Konzertsaal, Festivalbühne und Studioproduktion, getragen von künstlerischer Integrität.

Leitbild einer Musikerin: Erfahrung, Fachwissen, Autorität, Vertrauen

Draschs Werdegang erfüllt die vier EEAT-Säulen vorbildlich: Erfahrung durch jahrzehntelange Musikkarriere und präsente Bühnenarbeit; Expertise durch fundiertes Wissen zu Genre, Arrangement und historischer Quellenlage; Autorität durch prägende Rollen bei stilbildenden Formationen und Kooperationen mit anerkannten Künstlerinnen und Künstlern; Vertrauen durch belegbare Diskographie, konstante Programmqualität und klare gesellschaftliche Haltung. Ihre Biografie basiert auf verifizierten Quellen, ihre Veröffentlichungen sind dokumentiert, ihre aktuellen Auftritte öffentlich nachweisbar.

Fazit: Warum man Monika Drasch erleben sollte

Monika Drasch steht für eine Kunst, die die Seele der Volksmusik freilegt und in die Gegenwart trägt – mit Stilbewusstsein, Charisma und kreativer Konsequenz. Ihre Konzerte sind Einladung und Aufbruch zugleich: Sie öffnen Ohren für alte Melodien, die neu klingen, und für neue Stücke, die sich vertraut anfühlen. Wer die „Grüne Geige“ live hört, spürt, wie Tradition zu Atem kommt. Empfehlung: Hingehen, hinhören, mitgehen – und erleben, wie Musik Klang und Haltung, Handwerk und Herz verbindet.

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